Fremdwährungsdarlehen: Kredit in einer Fremdwährung aufnehmen

Vorteile und Risiken bei Krediten mit ausländischen Währungen wie Schweizer Franken oder Yen

Fremdwährungskredit - Schweizer FrankenEin Fremdwährungsdarlehen ist eine relativ neue und interessante Möglichkeit, einen Kredit vergünstigt zu erhalten. Bei dieser Kreditform wird das Darlehen in einer ausländischen Währung (z.B. Yen oder Schweizer Franken) aufgenommen. Auch die Kreditrückzahlung erfolgt in der Fremdwährung, wodurch sich für den Kreditnehmer zahlreiche Vorteile aber auch viele Risiken ergeben können. Grundsätzlich wird darauf spekuliert, dass die Zinsen in der Fremdwährung niedriger bleiben als in der Heimatwährung. Darüber hinaus möchte der Kreditnehmer von den Wechselkursschwankungen profitieren, wodurch das aufgenommene Darlehen letztlich günstiger für ihn wird. Allerdings ist ein Fremdwährungsdarlehen nicht für jeden geeignet. In der Regel wird, neben einer hohen Sicherheit, eine starke Bonität und eine entsprechende Kreditsumme vorausgesetzt. Grundsätzlich sollte man bei dieser Form der Spekulation auch über entsprechendes Hintergrundwissen verfügen, damit z.B. der Traum von einer eigenen Immobilie nicht teurer wird als mit einem normalen Immobilienkredit.

Fremdwährungsdarlehen bei der Immobilienfinanzierung

Am häufigsten wird bei Immobilienfinanzierungen auf ein sogenanntes Fremdwährungsdarlehen zurückgegriffen, um Zinsen zu sparen. Zwar sind die Zinssätze für Bauvorhaben oder den Erwerb von Immobilien auch bei normalen Immobilienkrediten relativ günstig. Mit den äußerst niedrigen Zinsen einiger anderer Ländern lässt sich dies aber nicht vergleichen. Dabei haben die Zinsen aber einen enormen Einfluss auf die Gesamtbelastung des Kreditnehmers. Bei langjährigen Immobilienkrediten zahlt man unter Umständen - neben der eigentlichen Kreditsumme - noch einmal 50% der Darlehenssumme als Zinslast. Dementsprechend groß ist die Verlockung einen Fremdwährungskredit für Immobilienkäufe oder Bauvorhaben aufzunehmen. Doch Fremdwährungsdarlehen haben auch entsprechende Risiken.

Fremdwährungskredit - Vorteile und Risiken

Ein Kredit in einer fremden Währung birgt - neben zahlreichen Risiken - auch immer gewisse Vorteile. So liegen die Chancen bei Fremdwährungsdarlehen zum einen in den Wechselkursen und zum anderen in den günstigen Zinsen. Das gleiche gilt aber auch für die Risiken. Kommt es zur Auszahlung des Kredits, muss z.B. das Yen-Darlehen in Euro umgerechnet werden. Ist der Kurs günstig, kann der Kreditnehmer profitieren. Bei einem schlechten Wechselkurs sind hier bereits die ersten Einbußen zu verzeichnen. Auch bei der Rückzahlung des Darlehens erfolgt eine Umrechnung in die Fremdwährung. In den Zeiten einer starken und stabilen Heimatwährung ergeben sich für den Kreditnehmer deutliche Vorteile bei der Tilgung. Kommt es hingegen zu Schwankungen und wir gewinnt die ausländische Währung an Wert, zahlt man entsprechend drauf. Als Kreditsuchender sollte man sich daher genau überlegen, in welchem Land das Fremdwährungsdarlehen aufgenommen wird. Während China mit dem Yen bereits in der Vergangenheit die Risiken derartiger Spekulationen deutlich gezeigt hat, kann man mit einem Fremdwährungsdarlehen in Schweizer Franken meist etwas ruhiger schlafen.

Der nächste Knackpunkt bei Fremdwährungsdarlehen sind die Zinsen. Oftmals locken im Ausland deutlich bessere Zinssätze, die einen Kredit um ein Vielfaches günstiger machen können. Allerdings unterliegen auch die Zinsen - vor allem bei langen Laufzeiten - entsprechenden Schwankungen, die solch ein Darlehen riskant machen können. Abhilfe schafft hier die Vereinbarung eines festen Zinssatzes, was jedoch meist gar nicht möglich ist.

Vor der Kreditaufnahme sollte man die Vertragsbedingungen genauestens studieren, damit der Kredit nicht teurer wird, als erhofft. Nicht nur die Zinsen und Währungsrisiken beeinflussen den Kredit, sondern auch eventuelle Transaktionskosten beim Währungstausch. Der Kreditnehmer zahlt in vielen Ländern relativ hohen Kosten für die Bereitstellung beziehungsweise Bearbeitung. Da bei Fremdwährungskrediten natürlich mit den deutschen Banken zusammengearbeitet werden muss, können auch hierbei Kosten entstehen. Insgesamt wirkt sich der Aufwand, der sich beim Währungstausch ergibt, negativ auf die Kreditnebenkosten aus. Da bei jeder Umrechnung der Währungen entsprechende Kosten anfallen, sollte man es in Betracht ziehen, ein Girokonto in der fremden Währung zu eröffnen. Oftmals können so bei den Rückzahlungen des Geldes weitere Gebühren vermieden werden.

Angebote der Fremdwährungskredite vergleichen

Auch bei Fremdwährungsdarlehen sollten die verschiedenen Angebote ausgiebig miteinander verglichen werden. Schließlich bieten nicht alle Banken im Ausland den gleichen Zins an. Empfehlenswert ist es, bei Fremdwährungen einen Kredit mit Festzins abzuschließen. Hierdurch erhält man etwas mehr Sicherheit als bei variablen Zinssätzen. Denn auch im Ausland ändern sich die Zinsen stetig und können im Ernstfall den Kredit zur Kostenfalle machen. Auf der anderen Seiten hat man bei variablen Zinsen die Möglichkeit, im Falle einer Zinsanpassung, den Kreditvertrag zu beenden.

Fazit zu Fremdwährungsdarlehen

Ein Fremdwährungskredit muss kein Fehler sein, wenn man bei hohen Krediten, wie beispielsweise Immobiliendarlehen, dazu beitragen kann, dass Kosten reduziert werden. Allerdings sollte ein entsprechender Kreditvertrag mit Bedacht abgeschlossen werden, da derartige Spekulationen enorm hohe Risiken bergen. Dazu gehört unter anderem, dass die Umrechnungskurse und die Kosten der Banken im In- und im Ausland einkalkuliert werden. Wer diese Punkte beachtet, der hat mit einem Fremdwährungsdarlehen vielleicht eine Möglichkeit gefunden, seinen Finanzierungsbedarf deutlich günstiger zu erhalten, als es mit der inländischen Währung möglich ist.